Nr.1: Halbzeit

Zu aller erst einmal: Frohes neues Jahr!

 

In diesem Blogeintrag berichte ich von meinem Start in das neue Jahr 2019. Zwei Tage vor Neujahr haben nämlich unglaublich viele Freiwillige des ganzen Landes ihre Sachen gepackt und haben sich mit der Flota auf den Weg nach Tarija, der südlichsten Stadt Boliviens, gemacht. Tarija ist nämlich bekannt für die großen Partyangebote rund um Neujahr. Es sind also nicht nur wir Freiwilligen in den Süden geströmt, sondern auch total viele Bolivianer verbringen dort Silvester. Aus diesem Grund habe ich dort auch den Freund meiner Schwester getroffen, welcher aus Santa Cruz angereist kam, und es hat total viel Spaß gemacht.

Gleich am Tag unserer Ankunft haben wir morgens eine Weintour gemacht. Tarija ist nämlich auch als sehr beliebte Weingegend bekannt. Wir sind dann also in unserem kleinen Minibus von Weinprobe zu Weinprobe gefahren und haben uns in der tollen Natur die schönen Weingüter angeschaut. Aber nicht nur der beste Wein Boliviens kommt aus Tarija, sondern auch der Hartalkohol Singani, das Lieblingsgetränk der Bolivianer. Wir waren also auch dort in der Fabrik und wurden regelrecht umgehauen von den Unmengen an Singani die dort rumstanden.

Als Abendprogramm hatten wir immer viel Auswahl: Es gab Poolparties, Tecnoparties und auch Farbenparties, bei welchen die Stimmung auch immer super war. Alle waren in Feierlaune und auch wir Freiwillige hatten unseren Spaß! Wir sind also alle gut ins Neue Jahr gekommen und konnten es kaum fassen wie schnell die Zeit doch schon vergangen ist.

Am ersten Januar sind Malin, Antonia und ich dann noch zu dem nahegelegenen See gefahren, denn dort erscheint auf einmal im Nirgendwo eine rießige Straße voller Fisch- und Krebsrestaurants. Wir saßen also schön auf dem Balkon des Restaurantes mit Seeblick und super leckeren frischen Fisch und Krebschen direkt aus dem See. Es tat einfach mal wieder so gut in grüner Natur an einem schönen See Fisch zu essen, denn Fisch gibt es in Sucre eher selten und die grüne Natur gibt es gar nicht.

Wir haben also den Tag schön gemütlich im besten Wetter ausklingen lassen und haben nachts dann die Flota zurück ins schöne Sucre genommen.

Dort war ich dann etwa 4 Tage und habe das super Wetter genossen. Wir waren wieder bei den sieben Wasserfällen schwimmen und haben in Cafes die Sonne genossen.

Nach dieser kurzen Erholungsphase ging es dann mit dem Reisen jedoch gleich schon weiter. Antonia und mein Orchester hat einen kleinen Urlaub in das Dorf Samaipata, in der Nähe von Santa Cruz, geplant. Dort sind wir dann also alle mit und auch Luis und Ruth haben sich der Gruppe noch angeschlossen. Wir sind über Nacht wieder mit dem Bus nach Samaipata gefahren und direkt an dem Tag auch zu Wasserfällen gewandert. Wir haben also wieder gebadet, gepicknickt und einfach eine schöne Zeit gehabt. Abends haben wir dann noch mit den Orchester-Kollegen UNO gespielt und waren noch etwas in den Bars des kleinen Dorfes, welches als eins der schönsten Dörfer Boliviens angepriesen wird, unterwegs.

Am nächsten Tag haben wir dann die Inka-Stätte "El Fuerte" besucht. Die Zeremonialstätte der Inkas liegt auf einem Berggipfel mitten in den Anden und ist ein UNESCO Weltkulturerbe. Bei meinem Besuch Boliviens vor zwei Jahren war ich damals auch schon bei dieser Stätte und wer hätte damals gedacht, dass ich schon so bald wieder zurück sein werde!

An diesem Abend sind wir dann wieder nach Sucre zurück gefahren und waren gerade etwa 2 Stunden wieder da, da haben wir uns auch schon wieder mit allen Freiwilligen des ganzen Landes, die damals mit uns im August ausgereist sind, in der BKHW-Oficina getroffen, denn wir hatten etwas außerhalb von Sucre unser Zwischenseminar. Wir hatten eine total coole Anlage mitten im Nirgendwo, es gab einen Stausee, in dem man baden konnte, das Essen war lecker, wir hatten tolle und lustige Abende und natürlich auch Seminareinheiten, in welchen wir unsere vergangene Zeit aber auch die Zukunft in Bolivien besprochen haben. Am letzten Tag des Seminares wurde uns dann sogar ein Spa-Resort gemietet! Wir haben also den Tag alle zusammen in Whirlpool, Schwimmbad, Sauna und Dampfbad miteinander verbracht.

Jetzt sind aber alle wieder nach Hause gefahren und hab ich zum Glück endlich mal wieder eine Nacht, die ich bei mir zuhause im Bett verbringen kann. Morgen allerdings geht es für Luis, Ruth und mich gleich weiter, wir werden nämlich nach Chile in den Urlaub fahren. Davon berichte ich dann aber im nächsten Eintrag.

Nos vemos!


Nr.2: Urlaub am bolivianischen Meer

¡Hola amigos!

 

 

In den letzten zwei Wochen meiner Sommerferien ist wieder viel passiert, z.B. ein super schöner Strandurlaub in der chilenischen Stadt Iquique.

 

Ruth, Luis und ich haben uns also über Nacht erstmal auf den Weg nach Oruro, der bolivianischen Stadt direkt an der Grenze Chiles, gemacht. Dort haben wir dann den Tag verbracht, um nachts dann weiter nach Iquique zu fahren. Da hat uns allerdings der südamerikanische Lifestyle einen Strich durch die Rechnung gezogen: Die Grenze zu Chile wird nämlich einfach um 20 Uhr geschlossen und auch erst um 8 Uhr morgens wieder aufgemacht, also haben wir die ganze Nacht an der Grenze in unserem Reisebus verbringen dürfen. Aus diesem Grund sind wir dann auch erst spät abends in Iquique angekommen und haben zum Glück relativ schnell ein Surfer-Hostel direkt am Strand gefunden. Dort haben wir dann auch die erste Nacht geschlafen, da unser eigentlicher Plan allerdings war am Strand zu campen haben wir uns dann am nächsten Tag nach möglichen Plätzen umgeschaut. Wir haben dann den verlassenen Strand Huayquique etwas außerhalb der Stadt gefunden. Wir haben uns also paar Vorräte im Supermarkt gekauft und haben dann unser Zelt mitten auf dem Strand aufgebaut. Wir haben uns also zwei wunderschöne Strandtage gemacht, lagen bei 30°C in der Sonne und sind zum Abkühlen immer in den Pazifik zum Wellenreiten. Auch das Übernachten war sehr entspannt, bis wir allerdings in der zweiten Nacht von einem hellerleuchteten Strand aufgewacht sind. Die komplette Straße am Strand entlang war nämlich mit Polizeiwägen gefüllt und die Polizisten sind auch direkt auf uns zugekommen. Es hat sich dann aber herausgestellt, dass die Polizei samt Regierung nach Drogen- und Alkoholschmuggel sucht und deswegen alle Strände abklappert. Uns wurde dann gesagt, es sei zu gefährlich an einem verlassenen Strand zu übernachten. Darum mussten wir dann um 3 Uhr morgens alles zusammenpacken und sollten wieder in die Stadt fahren. Es gab aber weit und breit kein Taxi um diese Uhrzeit, darum haben wir dann die restliche Nacht einfach noch ohne Zelt am Strand geschlafen und haben uns morgens dann wieder in unserem Surfer-Hostel für die letzten drei Nächte einquartiert.

 

In den drei Tagen haben wir uns dann die Stadt angeschaut, haben den großen Fischmarkt besucht, welcher rundum von Seelöwen belagert wird, waren baden und haben die Abende am Strand mit Ruths Gitarre verbracht. An einem Abend sind wir mit allen Leuten des Hostels hoch auf die Sanddünen direkt an der Stadt, um uns den Sonnenuntergang über dem Meer anzuschauen. Iquique liegt nämlich in der trockensten Wüste der Welt, der Atacama Wüste. Es sieht also total verrückt aus, denn direkt hinter der Stadt am Meer bilden sich die riesigen Sanddünen.

Nach einer guten Woche haben wir dann aber auch wieder unsere Heimreise angetreten. Wir waren dann zwei Tage zurück in Sucre, dann sind wir übers Wochenende mit dem Projekt Wiñay auf eine Art Camp in Alcalá gefahren. Dieses mal waren wir etwa zu dreißigst auf der Ladefläche des Lasters unterwegs, konnten aber zum Glück in dem Haus eines Mädchens des Wiñays übernachten, diesmal nicht mehr auf der Ladefläche. Das kleine Dorf ist etwa 5 Stunden von Sucre entfernt, dort haben wir mit den ganzen Jugendlichen des Wiñays Spiele gespielt, Diskussionsrunden gehabt und waren auch dort im Fluss baden. Abends gab es noch eine Talentshow, in der gesungen, getanzt und auch Theater gespielt wurde. Am nächsten Morgen haben wir dann noch eine Müllsammelaktion gemacht. Wir haben also den ganzen Müll auf dem Weg vom Haus zum Fluss weggeräumt und wir haben bestimmt 10 riesige Plastiksäcke mit Müll gefüllt. Danach sind wir dann noch alle in den Fluss zum Baden gegangen, es hat aber so angefangen zu schütten, dass wir uns noch im Regenwasser abgeduscht haben. Mit dem Laster ging es dann auch schon zurück nach Sucre.

Jetzt sind die Sommerferien auch schon um. Diese Woche war ich nur vormittags in meinem Projekt um ein bisschen aufzuräumen und alles für die Kinder vorzubereiten. Jetzt am Montag kommen dann die ganzen Kinder wieder und ich freue mich schon total darauf alle wieder zu sehen!

 

Bis bald!


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