Endspurt

Bienvenido (Willkommen) bei meinem neuen Eintrag des Monats Mai!

 

Dieser Eintrag ist perfekt für alle etwas fauleren Leser dieses Blogs, denn es ist mein dritter Zwischenbericht, welchen ich alle drei Monate für meine Organisation BKHW schreiben muss. In diesem Bericht wird kurz zusammengefasst was in der letzten Zeit passiert ist, wie es mir geht und was ich mir für die Zukunft noch wünsche und plane.

Perfekt also für diejenigen, die gerne mal wissen würden, wie es mir in diesem fernen Land doch ergeht, aber ehrlich gesagt keine Lust haben die hundert anderen Beiträge dafür lesen zu müssen ;)

so, here we go:

Es ist kaum zu glauben, aber mit diesem Bericht bleiben mir nur noch zwei Monate in dem wundervollen Bolivien.

 

Nachdem meine Freundinnen aus Deutschland wieder abgereist sind, hab ich Sucre nicht mehr verlassen, trotzdem ist aber unglaublich viel in der letzten Zeit passiert. Der April war nämlich mit Events nur so überflutet, hier sind ein paar Beispiele:

 

Ich beginne mit einem Feiertag, welcher in Deutschland leider nicht gefeiert wird, aber hier in Bolivien ein riesen Tamtam ist. Am 12. April war nämlich Día del Niño, also der Weltkindertag! Um ihren Kindern diesen Tag auch richtig schön zu gestalten überlegen sich alle bolivianischen Schulen, Kindergärten und natürlich auch Nachmittagsbetreuungen irgendwelche Besonderheiten um ihren Nachwuchs ordentlich zu feiern. Die Kinder werden mit Geschenken überhäuft, es treten Clowns zur Bespaßung auf, es gibt besonders gutes Essen und es wird an jeder Ecke getanzt und Theater gespielt. Auch bei uns im Comedor war es ein besonderer Tag. Anstatt der täglichen Gemüsesuppe und Reis mit Kartoffeln gab es an diesem Tag für jedes Kind ein Stück Brathähnchen mit vielen Beilagen und einem großen Obstsalat und Wackelpudding zum Nachtisch. Es war also ein voller Erfolg.

 

Aber nicht nur Feiertage geben den Bolivianern Gründe zu feiern. An einem sonnigen Wochenende wurde im Musuq Sunqu eine große „Kermesse“ veranstaltet. Schon zwei Tage davor kamen die ganze Zeit Mütter zum Kochen, denn bei der Kermesse haben wir für etwa 130 Leute gegrillt, Schweinebraten und das traditionelle Gericht Mondongo verkauft! Auch viele meiner Freunde sind gekommen und wir haben uns einen schönen Tag in Lajastambo gemacht. Dort war gerade auch ein riesiger Rummel, bei welchem man Pferde, Kühe, Schweine, aber auch Essen kaufen und Riesenrad fahren konnte, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten.

 

Ein weiterer Programmpunkt, der in meiner Alltagswoche dazugekommen ist, ist der Deutschunterricht für Bolivianer in der BKHW-Oficina. Nachdem ein Lehrer richtigen Deutschunterricht gibt, verbringen wir einfach noch ein bisschen Zeit mit den Bolivianern, die dann auch mal als Freiwillige nach Deutschland gehen wollen. Letzte Woche haben wir ein bisschen über unsere Heimatstädte erzählt und wir haben gleich mal den Zungenbrecher „In Ulm und um Ulm und um Ulm herum“ geübt.

 

Rund um den Alltag verbringe ich unglaublich viel Zeit mit meinen Freunden, vor allem auch den anderen Freiwilligen. Wir sind zu einer super Freundesgruppe herangewachsen, man kann mit ihnen wirklich über alles und immer reden, fast wie in einer Selbsthilfegruppe. Auch die monatlichen Reuniones mit allen Freiwilligen Sucres und den Koordinatoren ist immer ein großer Spaß. Als uns bewusst geworden ist, dass diese Zeit schon bald vorbei sein wird, haben wir beschlossen uns Socken mit allen Gesichtern darauf mit der Siebdrucktechnik drucken zu lassen. Somit wird man diese Zeit nie vergessen und sogar an den Füßen tragen können!

 

Denn jetzt beginnt die Zeit, in der man sich sehr viele Gedanken über die Zukunft machen muss. Nicht nur die Zukunft hier in Bolivien, also wie verbringe ich die letzten 9 Wochen meines Freiwilligendienstes, sondern auch was einen erwarten soll, sobald man wieder auf deutschem Grund landet. Diese Frage wird mich in der nächsten Zeit am meisten beschäftigen, denn obwohl ich mich hier unglaublich wohl fühle und mir Bolivien immer noch Tag für Tag mehr ans Herz wächst, freue ich mich trotzdem auch schon immer mehr auf mein deutsches Zuhause und das Neue, was mich dort erwarten wird.

Und das wars auch schon mit der Kurzzusammenfassung der letzten zwei Monate.

 

PS: Wir Freiwilligen spielen immer ein Spiel, um das Berichtschreiben etwas spannender zu gestalten:

Jeder muss zwei verrückte oder seltsame Wörter und eine komische Aufgabe auf kleine Zettelchen schreiben. Diese werden dann in einem Pott zusammengeschmissen und ordentlich durchgemischt. Jeder zieht am Schluss dann wieder zwei Wörter und eine Aufgabe, die in den Bericht eingebaut werden müssen.

Findet ihr meine? :)

Am 27. Mai war übrigens der bolivianische Muttertag, für welchen wir auch im Projekt eine kleine Feier veranstaltet haben. Wir haben mit den Kindern kleine Geschenke und Ohrringe für die Mamas gebastelt, welche dann den Müttern tanzend und singend überreicht wurden.

Für die Karte habe ich von jedem meiner Kinder ein Foto gemacht, welche ich euch hier jetzt zeigen werde. Meine Kinder sind nämlich die süßesten Wesen aller Zeiten, das kann ich euch einfach nicht vorenthalten.

Also, macht euch bereit: