Nr. 1: Oktoberfest in Bolivien?!

Heute beginne ich meinen Blogeintrag mit einem Reise-Insider, für alle, die planen mal nach Sucre zu kommen: Während einem Spaziergang durch die schönste Stadt Boliviens ist Malin und mir etwas absolut Tolles aufgefallen. Als wir so an einem Café vorbei schländerten ist uns ihre Werbetafel am Eingang aufgefallen. Unglaublich aber wahr: Das Café bietet tatsächlich eine Dessert-Happy-Hour an! Es gibt hier also nicht wie bei normalen Happy Hours zwei Cocktails für einen Preis, sondern hier gibt es Desserts. Malin und ich waren gleich mal im siebten Himmel und haben uns gewundert wie es denn sein kann, dass sonst noch niemand auf dieses großartige Konzept gestoßen ist…

 

Aber jetzt genug vom Essen, ich will euch ja schließlich noch mehr von der letzten Zeit berichten.

 

Wie ihr natürlich schon wisst sind wir inzwischen Stammbesucher des wöchentlichen Würfelspiels im Irish Pub und letzte Woche haben Malin und ich wieder den Wein abgeräumt. Außerdem besuchen wir auch jetzt öfters die wöchentlichen Salsa-Stunden und es ist wirklich sehr amüsant den Unterschied beim Tanzen der Latinas und der Gringas zu beobachten. Hier ist also noch ein Tip für zukünftige Besucher: Habt ihr mal einen schlechten Tag oder habt Heimweh, besucht den Salsa-Unterricht und schaut euch die unterschiedlichen Tänzer an. Euer Tag ist gerettet!

 

Am Samstag haben Antonia, Janine, Malin und ich uns dann auf den Weg nach Tarabuco gemacht. Tarabuco ist ein kleines Dorf, etwa 1 ½ Stunden von Sucre entfernt und ist bekannt für den riesigen wöchentlichen Markt sonntags auf dem man alle typischen bolivianischen Notwendigkeiten erwerben kann. Aber ja, wir sind nicht wie alle anderen am Sonntag nach Tarabuco gereist, sondern einen Tag früher um uns die kleine Entrada dort anschauen zu können. Die Entrada war etwas anders als die wie wir sie kennen. Es gab natürlich auch die typischen Tänze wie Salay und Tinkuy, aber einige Tänze haben Antonia und mich stark an die Faschingsumzüge in Ulm erinnert. Es gab Kostüme von Teufeln bis zu Affen und riesigen Bären, die von Malin stur „Tanzbären“ genannt wurden, mit riesigen Masken und großen Krallen und Pfoten, mit denen sie nach uns schnappten. Aber nicht nur die Entrada hat uns fasziniert, auch das Dorf selbst kam uns so unwirklich vor. Da alles noch so traditionell war, ohne jegliche Einflüsse vom Westen, kamen wir uns vor wie in einer Filmkulisse: Die malerischen Gässchen, nur Häuser aus Lehm gebaut und traditionell gekleidete Bolivianer. Der Tagesausflug hat sich also definitiv gelohnt, es gab viel leckeres Straßenessen und unser Mittagessen haben wir in einem kleinen Restaurant gegessen, in welchem wir im Innenhof unter einem Baum voller Blüten saßen. Alles sehr malerisch also…

Wieder zurück in Sucre sind wir dann gleich ins Barrio Canada gefahren, um mit ein paar anderen Freiwilligen und Bolivianern Wally, also das Volleyball zu spielen, bei dem die Wände mitbenutzt werden dürfen. In einem bestimmten Moment hat Antonia der Ehrgeiz so gepackt, dass sie mit voller Wucht den Ball durch die Halle gekickt hat. Zumindest war das ihr Ziel, der Ball wurde allerdings von Antons Gesicht abgehalten, das sich etwa 2 Meter weg von Antonias Fuß befand… Er wurde also erstmal kurz ausgeknockt und musste dann mit einer kalten Wasserflasche am Auge den Rest draußen auf der Bank sitzen und zuschauen. Wally hat es also sehr in sich… :D

 

Danach sind wir alle zusammen in die CEMVA-WG und hatten da eine kleine Party mit den anderen Freiwilligen, Diana aus Kolumbien und Angel und Fabi aus Bolivien. Es war ein sehr gemütlicher Abend mit tollem Blick auf das nächtliche Sucre.

 

Am nächsten Wochenende hatten Antonia, Janine und ich allerdings einen weniger schönen Programmpunkt. Ein Organ der Mutter einer Freundin von uns hatte versagt und sie ist ganz plötzlich verstorben. Um Michelle an der Seite zu stehen und ihr unser Beileid zu zeigen sind wir mit Samuél auf die Beerdigung gegangen. Es war unglaublich emotional und zutiefst traurig, dass der Tag erstmal sehr am Tiefpunkt angekommen war. Doch zum Glück hat uns Malin danach zu ihr nach Hause eingeladen. Wir saßen alle zusammen auf der Dachterrasse, haben Orangen, Mangos und Äpfel gegessen und einen noch sehr lustigen Nachmittag gehabt. Als Malin dann meinte sie hatten noch Lasagne vom Mittagessen übrig war der Tag für uns wieder gerettet.

Am Mittwoch wurde ich dann von einer kolumbianischen Freundin zu ihrem Abschiedsessen eingeladen, denn sie zieht bald wieder zurück nach Kolumbien. Ich bin also morgens zu ihr und habe ihr geholfen die kolumbianischen Köstlichkeiten vorzubereiten. Wir hatten unglaublich viel Spaß, denn sie lebt in einem Heim für Jungs, die dann auch mitgeholfen haben in der Großküche zu kochen. Als alles fertig war sind dann noch paar andere von den Freiwilligen gekommen und Freunde von Diana und wir haben alle ordentlich reingehauen.

Inzwischen ist auch die Regenzeit definitiv in Sucre angekommen und das Wetter lässt sich gar nicht mehr einschätzen. Ich habe einmal den Fehler gemacht und dem sonnigen Anschein vertraut. Sobald ich dann in der Arbeit war hat es geschüttet wie aus Eimern und es ist auf einmal total runtergekühlt. Meine Jacke lass ich seitdem nicht mehr zuhause! Um neulich trotzdem was unternehmen zu können bei diesem Wetter haben Antonia und ich beschlossen schön an der Plaza Pizza essen zu gehen. Das hat dann die regnerische Stimmung wieder gehoben.

 

Gestern ist uns das Wetter aber zum Glück treu geblieben. Im Heim wo Henrike arbeitet und auch wohnt haben wir uns reichlich mit Sandwiches ausgestattet, denn Diana, Tati, Janine, Antonia, Henrike und ich hatten nämlich Tickets für ein „Oktoberfest“ in Terracotta, eine Art Club, der aber mitten auf einer Wiese mit großem Pool, Bühne und schönen Palmen im Freien liegt. Um dort hinzukommen muss man über eine sehr wackelige Hängebrücke ohne Geländer kommen. Für Betrunkene nach der Party war das auf jeden Fall kein Spaß. Die Party an sich war aber echt cool. Es fing so gegen 16:00 Uhr an und es gab 2 Stunden lang erstmal Freibier für alle. Es wurde wild zuerst zu einem DJ, dann zu einer Liveband getanzt und der Abend hat uns echt unglaublich viel Spaß gemacht. Auch wenn es nichts mit einem Oktoberfest zutun hatte außer das viele Bier, war die Stimmung super und alle haben sich um das Deutsche Bier getummelt. Es gab zwar nur Becks, aber immerhin mal wieder ein deutsches Bier.

Jetzt seid ihr alle auf dem neuesten Stand und ich finde es einfach unglaublich, dass schon wieder zwei Wochen vergangen sind wie im Flug. Wir alle bekommen schon Panik, dass tatsächlich schon 2 Monate vorbei sind und uns nur noch 10 bleiben! Aber wir wissen natürlich auch trotzdem, dass noch viel in dieser Zeit passieren wird...


Nr.2: Spendenaufruf

Hallo ihr Lieben. Heute benutze ich meinen Blog um mich an Euch wegen einem ernsthafteren Thema  zu wenden. 

In meinem Proejkt gibt es einen kleinen 8-jährigen Jungen, der kürzlich mit Blutkrebs diagnostiziert wurde. Er befindet sich im Moment in einem sehr schlechten Zustand im Krankhaus von Lajastambo und bekommt eine Intensiv-Behandlung. Da er aber aus einer sehr armen Familie kommt sind die Eltern auf Spenden angewiesen um sich die Behandlung leisten zu können.

Aus diesem Grund würde ich mich sehr freuen, wenn einige dazu bereit wären für den kleinen Efrain zu spenden. Schon jeder kleinste Beitrag hilft ihm unglaublich viel.

Wenn ihr dies gerne machen würdet, dann meldet euch doch per E-Mail bei mir und ich werde euch meine Kontodaten zukommen lassen. Somit kann ich das Geld dann ganz schnell an Efrains Eltern weitergeben. Entweder könnt ihr euch unter "Unterstützung und Kontakt" gleich an mich wenden wenn ihr nach ganz unten scrollt oder ihr schreibt mir einfach so unter karla.friederike@web.de

Vielen Dank schon mal im Voraus!

 

Aber natürlich kann auch mein Projekt selber sehr gut Spenden gebrauchen. Um den Kindern weiter gutes Essen,Seife zum Waschen, Spielsachen um die Nachmittage sinnvoll zu verbringen und auch Lernutensilien anbieten zu können wir viel Geld gebraucht, welches das Musuq Sunqu ohne Spenden nicht einbringen kann. Darum würde ich und die Kinder sich natürlich auch freuen wenn hier viele bereit wären einen kleinen Beitrag zu spenden.

Auch hier meldet euch bitte einfach per E-Mail bei mir, Vielen Dank!

 

Erst neulich kam bei uns eine Spende aus Dänemark an, wovon wir viele neue Utensilien für das Projekt und die Kinder kaufen konnten. Davon möchte ich euch ein paar Bilder zeigen auf denen man sehr gut sehen kann, wie sehr sich die Niños darüber freuen und wie hilfreich und wichtig es doch für die Existenz des Projektes ist.


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